Ein Bericht des Bayreuther Tagblatt, Fotos und Text: Christoph Scholz

Er und sein Holz

Von der Schustermühle in Kemnath, die ich in der vorigen Folge von „Gessn werd daahm“ besucht habe, gleitet die Alte Lady, unser guter Stern auf allen Straßen, weiter hinein in die Oberpfalz, wo ich mit Schreinermeister Markus Schulwitz auf seinem Antikhof im Dörfchen Schönficht verabredet bin. Mit ihm möchte ich mich über den Esstisch unterhalten, jenen Ort, von dem ich vermute, dass wir an ihm, nach dem Bett, am zweitmeisten Zeit verbringen.

„Ich kann überall essen, notfalls im Stehen. Trotzdem habe ich immer die Idee eines Küchentisches geliebt, um den sich die Menschen versammeln“, schwärmt auch Nigel Slater, professioneller Hobbykoch und Food-Kolumnist beim „Guardian“, den Sie aus der Zucchini-Folge kennen, in seinem „Küchentagebuch“. „Ein Tisch, den ein paar Weinglasringe, Fettflecken oder sogar ein vereinzelter Brandfleck von einer heißen Kasserolle nur besser machen.“ Slater hat seinen Küchentisch aus dem Holz englischer Eichen, die tausende Jahre im sumpfigen Moorboden von Cambridgeshire versteckt lagen und so konserviert wurden, zimmern lassen. Ein Bauer entdecke diese alten Hölzer.

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